Montag, 4. Mai 2015
Aktion Roter Punkt 1969: Hannoveraner nehmen den Nahverkehr in die eigene Hand
Für die üstra, wie sie der Hannoveraner heute kennt, waren die
ereignisreichen und dramatischen Tage des Roten Punkts zwischen dem 11.
und 19. Juni 1969 das wichtigste Datum. Jeder Hannoveraner, der diese
Zeit miterlebt hat ob als Demonstrant, als Polizist, als
Straßenbahnfahrer oder als Autofahrer mit Rotem Punkt an der Windschutzscheibe kann noch heute, 40 Jahre später von diesen Tagen
erzählen, als wäre das alles erst letzten Sommer passiert. In der Tat
geschah damals in dem als so beschaulich geltenden Hannover Unerhörtes:
Eine ganze Stadt wehrte sich gegen ungerechte Tarife und ein
mangelhaftes Nahverkehrsangebot und organisierte eine beispiellose Selbsthilfe unter dem Zeichen des Roten Punkts. Hannover machte
damit bundesweit Schlagzeilen und alle, die dabei waren, hatten das
stolze Gefühl, selber einmal Geschichte geschrieben zu haben. Als
Ergebnis des erfolgreichen Bürgerprotests fiel die Entscheidung, die
üstra zu dieser Zeit noch im Besitz der Preußen Elektra in
öffentliche Hände zu überführen und mit der Gründung des
Großraum Verkehr Hannover (GVH) die Basis für ein einheitliches und
gerechtes Tarifsystem zu schaffen.