Als Chaostage wurden Treffen von Punks bezeichnet, die mit Aufrufen zu Gewalt und Zerstörung im Vorfeld und großer medialer Kraft auf sich Aufmerksam machen wollten ! Ein Vorläufer der Hannoverschen Chaostage fand 1982 an mehreren Samstagen in Wuppertal statt. Die ersten Chaostage fanden 1983 in Hannover statt und richteten sich gegen eine geplante Punker Kartei der Polizei. Bei den regelmäßig stattfindenden Chaostagen kam es, besonders bei den Chaostagen 1995 immer wieder zu heftigen Ausschreitungen und Straßenschlachten mit der Polizei. Dabei beteiligten sich neben Punks zum Teil auch Autonome und andere linke und linksradikale Gruppen, Hooligans, Skinheads sowie andere erlebnisorientierte und gewaltbereite Jugendliche und Erwachsene ! Bei den Chaostagen 4. bis 6. August 1995 in der Nordstadt (Sprengel Gelände) von Hannover kam es zu Straßenschlachten zwischen rund 2.000 Teilnehmern und bis zu 3.500 Polizisten und Bundesgrenzschutzbeamten aus zehn Bundesländern, dabei wurden 180 Polizisten und eine nicht genau bekannte Anzahl Chaostage Besucher verletzt. Am 5. August 1996 verlagerte sich das Geschehen in den Stadtteil Linden-Nord, wo zeitgleich das Fährmannsfest Hannover als alternatives Open Air-Festival stattfand. Nachdem am frühen Abend ein Bierstand mit den Worten "Freibier für alle" überfallen wurde, wurde das Fährmannsfest von der Polizei gestürmt. Stunden später kam es am Steintor in Hannover zu Randale und Ausschreitungen. Die Polizei hatte bei den Chaostagen nach eigenen Angaben auf eine Deeskalationsstrategie gesetzt, die aber das Gegenteil bewirkte und bundesweit Kritik für ihre Strategie gefallen lassen mussten. Insgesamt kam es 1995 zu 400 Verletzten, 180 Verletzte waren Polizisten. Im Jahr 1996 kam es am ersten Augustwochenende zu einer bisher nicht dagewesenen Polizeipräsenz von über 10.000 Beamten in der gesamten Stadt Hannover, die jeden Versuch, Chaostage zu veranstalten, im Keim ersticken sollte. Dies gelang bei einer Anzahl von Punks, die nur im oberen dreistelligen Bereich lag, mühelos. Da an diesem Wochenende in vielen Stadtteilen buchstäblich an jeder Ecke Polizei stand, wurde von Kritikern auch ironisch von "Ordnungstagen" gesprochen. Für das EXPO Jahr 2000 waren erneut Chaostage in Hannover angekündigt, die jedoch nicht die Ausmaße von 1995 erreichten. Im Jahr 2001 fanden Chaostage in Cottbus und Dortmund statt und 2002 in München, waren aber ohne Bedeutung! Vom 5. bis 7. August 2005 fanden wieder Chaostage in Hannover statt. Ungefähr 300 bis 500 Punks trafen sich in der Stadt. Die Polizei nahm bereits am Freitag, dem 5. August knapp 90 Punks in Gewahrsam. Bei einer Wahlveranstaltung der Anarchistischen Pogo Partei Deutschlands am 6. August am Kröpcke setzte die Polizei ein striktes Alkohol- und Hundeverbot durch. Nach ersten Ausschreitungen in der Innenstadt sowie an der Universität Hannover löste die Polizei die Veranstaltung auf, kesselte einen Großteil der anwesenden Punks vor dem Hauptbahnhof über ca. drei Stunden ein und nahm sie für bis zu acht Stunden in Gewahrsam. Im Jahr 2006 trafen sich ungefähr 300 bis 450 Punks, Skins und Freunde, viele in neutraler Kleidung, in Hannover. Etwa 1000 Polizisten waren im Einsatz und erteilten allen größeren Gruppen einen Platzverweis für die Innenstadt! Im Jahr 2007 trafen sich ungefähr 200 Punks, Skins und Autonome sowie Karl Nagel in Wuppertal Elberfeld, um das 25 jährige Jubiläum der Chaostage zu feiern. Etwa 300 Polizisten nahmen letztlich 47 Punks fest, sprachen gegen 42 Randalierer Aufenthaltsverbote aus und erteilten 150 Platzverweise. Im Jahr 2012 fanden die "internationalen Chaostage" in Karlsruhe statt. Im Jahr 2013 wurde zu Chaostagen nach Heidelberg am ersten Juliwochenende aufgerufen Es kamen allerdings weitaus weniger Teilnehmer als angekündigt. Zugleich wurde wieder für Hannover am ersten Augustwochenende mobilisiert. Ein Konzert der Fun Punk Band Abstürzende Brieftauben und der Band Kein Hass da und drei weiteren Bands fand am ersten Samstag im August begleitend zu den Chaostagen in Hannover statt ! Und dass war es !
Meetings of punks who wanted to draw attention to themselves with calls for violence and destruction in advance and with great media power were called chaos days! A forerunner of the Hanover Chaos Days took place on several Saturdays in Wuppertal in 1982. The first days of chaos took place in Hanover in 1983 and were directed against a planned police index of punks. During the regular Chaos Days, there were repeated violent riots and street battles with the police, especially during the Chaos Days in 1995. In addition to punks, some autonomous and other left-wing and left-wing radical groups, hooligans, skinheads and other experience-oriented and violent young people and adults also took part! During the Chaos Days from August 4th to 6th, 1995 in the Nordstadt (Sprengel grounds) of Hanover, there were street battles between around 2,000 participants and up to 3,500 police and federal border guards from ten federal states, with 180 police officers and an unknown number of Chaos Days visitors injured. On August 5, 1996, the events moved to the Linden-Nord district, where the Hanover Ferryman Festival took place at the same time as an alternative open air festival. After a beer stand was raided early in the evening with the words "free beer for everyone", the ferryman's festival was stormed by the police. Hours later there were riots and riots at the Steintor in Hanover
Musik:1996 brachte Highdive Records mit dem Herausgeber Konrad Kittner den Sampler Chaostage "Schöne Grüße aus Hannover" auf den Markt ! Bitteschön:
In 1996, Highdive Records brought the Chaostage sampler “Greetings from Hannover” onto the market with publisher Konrad Kittner!
PS: 1996 kam der Film Krieg der Welten - Chaostage Hannover 1995 in Umlauf, der in der Punkszene schnell Kultstatus errang. Er besteht aus diversen Zusammenschnitten von Nachrichtensendungen und Spielfilmen. Im Jahr 2007 wurde der Episodenfilm Chaostage - We Are Punks! gedreht. Der Film feierte am 3. Oktober 2008 in Hannover Premiere. Der gleichnamige Soundtrack mit vielen Bezügen zu den Treffen wurde wegen des Liedes Wir wollen keine Bullenschweine von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert. Bei einem Punkkonzert am Tag der Premiere des Films kam es erneut zu Auseinandersetzungen zwischen Punks und der Polizei in der Nordstadt von Hannover ! Die Polizei nahm 74 Personen in Gewahrsam.
In 1996, the film War of the Worlds - Chaos Days Hannover 1995 came into circulation and quickly gained cult status in the punk scene. It consists of various compilations of news programs and feature films. In 2007 the episodic film Chaostage - We Are Punks! rotated. The film premiered on October 3, 2008 in Hanover. The soundtrack of the same name, with many references to the meetings, was indexed by the Federal Testing Agency for Media Harmful to Minors because of the song We don't want any bull pigs. At a punk concert on the day of the film's premiere, there were again clashes between punks and the police in the northern part of Hanover! The police took 74 people into custody.